OPSD: Open Power System Data

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    Laufzeit:

    01.08.2015 bis 31.07.2017

    Verantwortliche/r:

    Jahn, Martin

    Mitarbeiter:

    Reincke, Kristian

    Aktuelles

    Kurzbeschreibung

    Vor dem Hintergrund der Energiewende steigt der Bedarf an belastbaren quantitativen Analysen des Stromsystems. Das Zusammenspiel von fluktuierenden und regelbaren erneuerbaren Energien mit dem bestehenden Kraftwerkspark wirft vielfältige Fragestellungen auf, die mit Computermodellen untersucht werden. Eine Vielzahl von Akteuren setzt hierzu unterschiedliche Arten von Optimierungs-, Gleichgewichts- und Simulationsmodellen ein. Während sich diese Modelle in vielerlei Hinsicht unterscheiden, bestehen oft gemeinsame Anforderungen an Inputdaten. Zu solchen Inputs zählen etwa der bestehende konventionelle und erneuerbare Kraftwerkspark, die zeitlich variierenden Einspeisemöglichkeiten erneuerbarer Energien und die stündliche Stromnachfrage. Bisher müssen sich Modellierer in der Regel derartige Parameter aus einer Vielzahl freier und/oder kommerzieller Quellen beschaffen und die Daten anschließend prüfen, bereinigen, synchronisieren und in ein für sie nutzbares Format bringen. Dies schafft erhebliche Transaktionskosten und bindet Ressourcen, die nicht für die eigentlichen Analysetätigkeiten verwendet werden können. So dürften beispielsweise in Deutschland mehrere dutzend Einrichtungen regelmäßig damit beschäftigt sein, aktuelle Einspeisezeitreihen erneuerbarer Energien von den unterschiedlichen Übertragungsnetzbetreibern zu sammeln und aufzubereiten. Das scheint uns ineffizient.

    Das Projekt Open power system data hat das Ziel, eine Plattform für offene Daten zu erstellen. Auf der Plattform sollen Daten bereitgestellt werden, die zur Stromsystemmodellierung benötigt werden. Dazu gehören insbesondere Last- und Einspeisezeitreihen sowie Stammdaten von Kraftwerken. Dabei werden bestehende öffentliche Daten gesammelt und aggregiert, aber keine neuen Daten erhoben oder generiert. Zu Beginn liegt der geographische Fokus dabei auf Deutschland, sukzessive sollen auch Daten der europäischen Nachbarländer bereitgestellt werden. Die Daten sollen zentral, kostenlos und unter einer offenen Lizenz online bereitgestellt werden, etwa unter Creative Commons oder der Open Database License. Die Skripte zur Aufbereitung der Daten sollen ebenfalls quellenoffen zur Verfügung gestellt werden.

    Zielgruppe der Plattform sind Modellierer und quantitative Analysten in Forschungsinstitutionen und Beratungsunternehmen sowie Analyseabteilungen von Marktakteuren. Die Daten sollen nicht tagesaktuell zur Verfügung stehen, sondern für einen längeren Zeitraum vorliegen. Es sollen keine Echtzeit-Daten und keine Visualisierung für Journalisten oder die breite Öffentlichkeit bereitgestellt werden (für diesen Zweck arbeitet das BMWi momentan an der "Nationalen Informationsplattform").

    Das Konsortium besteht aus vier Partnerinstitutionen, dem DIW Berlin, der Europa-Universität Flensburg, der Technical University of Berlin, and Neon Neue Energieökonomik und vom BMWi finanziert. Im Rahmen des Projektes wird eine Reihe von offenen Workshops veranstaltet. Wir arbeiten außerdem mit erfahrenen Experten und der Open Energy Modelling Initiative zusammen.