Studie zur Revision des Revierkonzeptes 2021 der LEAG – Inanspruchnahme des Sonderfeldes Mühlrose ist energiewirtschaftlich nicht notwendig: Im Auftrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    • Sächsischen Landtag Politikberatung kompakt 172, Berlin.
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    Typ:

    Evaluation

    veröffentlicht:

    09.2021

    Author(s) - alphabetically sorted:

    Herpich, P.; Kemfert, C.; Oei, Pao-Yu; Rieve, C.; Von Hirschhausen, C.

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    Durch die sich zuspitzende Klimakrise schließt sich das Zeitfenster für einen schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung. Daher braucht es einen angepassten Stilllegungspfad, der
    Planungssicherheit für alle Beteiligten bringt. Das Lausitzer Revierkonzept 2021 der LEAG
    bringt Gewissheit über den Verzicht auf das Teilfeld II am Tagebau Welzow-Süd sowie kleinere
    Teilbereiche des Tagebaus Reichwalde. Darüber hinaus herrscht jedoch Unklarheit über weitere Tagebauverkleinerungen, die sich aus dem Minderbedarf an Braunkohle bis zum Koh-
    leausstiegsdatum laut der LEAG ergeben müssen.
    In der vorliegenden Studie wird auf Basis der Abschaltdaten aus dem Kohleausstiegsgesetz
    sowie jüngster energiewirtschaftlicher und klimapolitischer Entwicklungen eine Untersuchung
    des Braunkohlebedarfs der Lausitzer Kraftwerke vorgenommen, um das Revierkonzept 2021
    der LEAG auf Plausibilität zu überprüfen und zusätzlich notwendige Tagebauverzichtsflächen
    darzustellen. Basierend auf den Berechnungen der Übertragungsnetzbetreiber aus dem Jahr
    2021 werden zwei Szenarien über den Kohlebedarf der Kraftwerke sowie die Kohlevorräte in
    den Tagebauen des Lausitzer Reviers erstellt. Ziel dieser Szenarien ist es, eine Obergrenze der
    Kohlebedarfsmengen aufgrund energiewirtschaftlicher und klimapolitischer Rahmenbedingungen zu berechnen, um größtmögliche Planungssicherheit zu gewährleisten.
    Bei einem Kohleausstieg in 2038 ermittelt die Studie einen Minderbedarf von mindestens 180
    (geringere Auslastung) bis 260 Millionen Tonnen Kohle (höhere Auslastung) gegenüber dem
    noch verfügbaren Vorrat im Lausitzer Revier. Selbst bei einer hohen Auslastung der Kraftwerke besteht somit der Bedarf für weitere Tagebauverkleinerungen. Durch die anteilige Ver-
    sorgung der Kraftwerke mit Reichwalder Kohle, entsprechend den Planungen der Tagebaubetreibenden, gibt es somit keine Notwendigkeit für den Aufschluss des Sonderfelds Mühlrose
    am Tagebau Nochten. Ein frühzeitigerer Kohlausstieg vergrößert die nicht mehr benötigte Fläche noch weiter. Der Aufschluss des Sonderfeldes sowie die Umsiedlung des Dorfes Mühlrose
    ist damit aus energiewirtschaftlicher Perspektive als nicht notwendig anzusehen. Auch für das
    Abbaugebiet 1 des Tagebaus Nochten und weitere Tagebaue des Lausitzer Reviers müssen
    gegenüber dem Revierkonzept 2021 der LEAG zusätzliche Verkleinerungen vollzogen werden.

Veröffentlichungsjahr: 
2021